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Russlanddeutsche

Die Deutschen lebten in Russland schon seit langer Zeit. Die ersten Kontakte zwischen Deutschen und Russen wurden noch im 12. Jahrhundert aufgestellt. Bereits im Mittelalter ließen sich deutsche Kaufleute im Nordrussland, z.B. in Nowgorod nieder.

Unter Iwan dem Schrecklichen (1533 –1584) wurden viele Fachleute ins Land geholt. Es waren Handwerker, Baumeister, Ärzte. In Moskau entstand eine deutsche Vorstadt (njemezkaja sloboda).

Peter der Erste (1682 -- 1725) zog viele Deutsche in seine Umgebung. Er ließ viele Gelehrte und Militärs, Architekten und Baumeister, Handwerker und Kaufleute nach Russland kommen. Die Deutschen waren in jener Zeit an allen Lebensbereichen des Landes beteiligt. In den großen Städten wie Moskau, Petersburg, gab es deutsche Gemeinden mit eigenen Kirchen und Schulen.

Am 22. Juli 1763 erließ die Zarin Katarina die Zweite (1762 – 1796) ein Manifest. Laut dieses Manifestes waren alle Ausländer aufgerufen, sich in Russland niederzulassen. Die niedergelassenen Ausländer hießen Kolonisten. Die Kolonisten waren im Unterschied zu den Bauern in Deutschland und zu den einheimischen russischen Bauern keine Leibeigenen, sondern Freie. Die Kolonisten hatten zahlreiche Privilegien. Dazu gehörten Religions – und Steuerfreiheit, Selbstverwaltung und Befreiung vom Militärdienst.

Die große planmäßige Ansiedlung deutscher Bauern in Russland begann 1763 und dauerte bis 1842. Die Mehrzahl der rund 30 000 Kolonisten zog an die Wolga. Insgesamt wurden an der Wolga im Saratower Gebiet 104 deutsche Siedlungen gegründet. Im Schwarzmeergebiet, in Bessarabien und in Wolynien entstanden 181 Mutterkolonien. Ferner gab es deutsche Siedlungen südlich des Urals, in Westsibirien und Mittelasien. Die Deutschen lebten auch in 50 Städten Russlands.

Die wichtigsten Ursachen der Auswanderung aus Deutschland waren der Siebenjährige Krieg, Napoleonische Kriege, fremde Besatzung, politische und religiöse Unterdrückung, strenge Verwaltung, Hungerjahre. Die Gebiete der Auswanderung befanden sich zum größten Teil in Südwest – und Süddeutschland. Das waren Württemberg, Baden, Pfalz, Elsass, Rheinhessen, Bayern.

Ein großer Teil der Deutschen kam aus den Dörfern. Mit viel Fleiß und landwirtschaftlichem Können begannen die Kolonisten das

Land urbar zu machen. Sie beschäftigten sich mit Getreideanbau, Gemüseanbau und Viehzucht. Im Südkaukasus und in Wolynien waren es auch Wein – und Hopfenanbau, Anbau des Maises. Die Kolonisten hatten alle notwendigen Kenntnisse zur rationellen Landwirtschaft.

Im Manifest Alexanders des Ersten vom 20. Februar 1804 wurde den Kolonisten große Aufmerksamkeit geschenkt. Sie konnten in der Landwirtschaft und im Handwerk als Beispiel dienen.

Das religiöse und kulturelle Leben war in den deutschen Siedlungen stark ausgeprägt. Sowohl alle deutschen Siedlungen als auch fast alle größeren Städte wie Moskau, Petersburg, Odessa, Baku, Tiflis, Saratow, Omsk hatten evangelische und katholische Kirchen. In allen Kirchen gab es Orgeln, die meist aus Deutschland kamen.

In jeder deutschen Siedlung befand sich eine deutsche Schule. In den ersten Jahrzehnten bis 1870 war Deutsch in diesen Schulen Unterrichtssprache. Später begann die Russifizierung des Schulwesens und die russische Sprache kam in den Vordergrund. Unter den Deutschen gab es keine Analphabeten.

Die deutschen Kolonisten hatten bereits seit 1728 ihre eigene deutschsprachige Zeitung. „Die St. Petersburger Zeitung“ war in ganz Russland bekannt. In Saratow erschien 1864 „Die Saratower deutsche Zeitung“. 1916 wurde in Katharinenstadt (heute Marx) die Regionalzeitung „Der Kolonist“ herausgegeben. Ihr Chefredakteur war Schullehrer Adam Emich.

1921 hatte die Republik der Wolgadeutschen 317 Schulen sowie eine Reihe anderer Lehranstalten. Es gab 11 Fachschulen, 5 Hochschulen, 20 Kulturhäuser, ein National- und ein Kinder – Theater.




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