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Переведите интервью на русский язык. Задание необязательное, но кандидатам со знанием немецкого отдается предпочтение.

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OSKAR THOR AXELSSON: In "Drive" gibt es eine Szene, in der Ryan Gosling einen Auftragsmörder, der auf ihn angesetzt ist, mit den Füßen brutal zu Tode tritt und eine, in der ein Killer Christina Hendricks' Kopf wegschießt und das Blut nur so spritzt. Welche Wirkung willst Du damit beim Zuschauer erreichen?

NICOLAS WINDING REFN: Gewalt muss aufregend wirken. Wenn die Gewalt nicht emotional aufwühlt, ist es nur schlechte Pornografie. Ich setze sie aber unterschiedlich ein. Manchmal kann sie suggestiv sein. Dann gibt es aber auch Szenen wie die, in der Christina Hendricks erschossen wird, die eher als Antörner wirken und in denen Gewalt sehr offensiv funktioniert.

AXELSSON: Würdest Du Deinen neuen Film "Only God Forgives", in dem Ryan Gosling einen Engländer spielt, der in Bangkok mit Drogen handelt und den Mord an seinem Bruder rächen soll, im selben kommerziellen Bereich wie "Drive" einordnen?

REFN: Die Bestandteile von "Drive" waren alles andere als kommerziell. "Drive" ist existenzialistisch. Der Plot ist nicht besonders originell oder aufregend. Der Held redet kaum. Ich habe "Drive" nicht im Hollywood-System gemacht, sondern war unabhängig. Jeder hat mir vorher gesagt, dass der Film ein Misserfolg würde. Es war für jeden, einschließlich mir selbst, eine Überraschung, dass er so viele Millionen Dollar eingespielt hat. Ich hatte es nie darauf angelegt, einen Film zu machen, der so etwas erreicht. Und ich denke, man kann das auch nicht, es sei denn, man dreht einen Film, der enorm viel Geld kostet. Mit "Only God Forgives" möchte ich einfach einen Film machen, wie ich ihn mir vorstelle. Meine früheren Filme "Bronson" und "Valhalla Rising" waren absolute Nischenfilme und in diese Richtung geht "Only God Forgives" ebenfalls. Bei "Drive" war die Intention ähnlich, aber aus irgendeinem Grund kam er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort heraus und wurde deshalb so groß.

 

AXELSSON: Und der fantastische Soundtrack mit 1980er-Jahre-Synthiepop-Songs wie dem Titelsong "Nightcall" von Kavinsky featuring Lovefoxxx und "A real hero" von College und den sphärisch-kühlen Elektroklängen von Cliff Martinez trug zum Erfolg bei.

REFN: Die Musik war natürlich ein wichtiger Teil, aber an dieser Stelle muss ich noch mal eine Sache klarstellen: Die Finanziers des Films wollten mich dazu bringen, die Musik zu ändern. Sie waren der Ansicht, dass die Musik bei einem jungen Publikum nicht funktionieren würde. Viele haben gedacht, dass "Drive" nicht funktionieren würde. Als er es dann tat, hat es alle umgehauen.

AXELSSON: Für mich ist die Leistung von Ryan Gosling als Driver herausragend. Genauso geht es mir bei Mads Mikkelsen in "Pusher" und "Valhalla Rising". Wie bereitest Du Deine Schauspieler auf solche Rollen vor?

REFN: Ich hatte das Glück, mit den drei besten Schauspielern der Welt zu arbeiten: Mads Mikkelsen, Tom Hardy und Ryan Gosling. Die Wahl des Hauptdarstellers ist sehr wichtig. Wenn er fehlt, entsteht kein gutes Produkt. Man muss alles über ihn wissen, beispielsweise, wie die Mechanismen seiner Performance funktionieren. Das trifft natürlich auch auf Frauen zu, aber ich arbeite ja leider fast nur mit Männern. Mein Verhältnis zu Mikkelsen, Hardy und Gosling ähnelt sich darin, dass ich zu jedem von den Dreien eine sehr starke persönliche Beziehung aufgebaut habe, was nicht automatisch bedeutet, dass wir in allem übereinstimmen oder immer das gleiche gut finden. Dennoch existieren Unterschiede in der Qualität der Beziehungen, denn die drei sind alle unterschiedliche Schauspieler. Zwischen mir und Mads herrscht auch ohne Worte eine große Vertrautheit. Aber wir treffen uns nicht privat. Ich würde nie zu seinem Geburtstag gehen oder ihn zu meinem einladen. Mit Tom habe ich in erster Linie über technische Feinheiten gesprochen. Ryan und ich sind uns dagegen sehr schnell sehr nahe gekommen. Wir sind auch auf einer persönlichen Ebene sehr gute Freunde geworden. Wir sehen uns oft, hängen viel zusammen herum und unterhalten uns ewig.

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