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Wörter als Benennungseinheiten sind kommunikativ und kognitiv bestimmt. Ihre Bedeutungsmerkmale sind Resultat der Wiederspigelung. Mit jedem Wort werden bestimmte Eigenschaften der Bezeichnungsobjekten fixiert.Welche Bezeichnung eine neue Klasse enthält, ist von solchen Faktoren abhängig:
- ob es ähnliche Erscheinungen gelten und sich daraus bestimmte Prinzipien der Benennung ableiten lassen;
- ob bestimmte Merkmale betont werden sollen;
- ob Bezeichnungen assoziirt werden
- ob Bez-ung undursichtlich sein soll
Die Merkmale, die wir für Benennungsprizess auswählen, nennen wir Benennungsmotive. Die Benennung derjenigen sprachlichen Einheiten, die wir zur Benennung nutzen, heißen die Motivbed-en. Motivation ist also Bezeichnung zwischen Bezeichnetem und Bezeichnendem, aufgrund der Ausgangsmerkmale.
Die Lexikologie (als Lehre vom "Wortbestand) und Semasiologie (Bedeutungslehre) sind miteinander durch die Motivation eng verbunden. Zwischen der lautiichen und inhaltlichen Seite der Sprachzeichen besteht eine konventionelle Beziehung, die das typische Merkmal der Bezeichnung,charakterisiert, was nach F. De Saussure, vom bilateralen Charakter der Zeichen zeugt.
Da das Sprachzeichen in Hauptebenen der Sprache erscheint, unterscheidet vier Motivationstypen (phonetisch-phonemisch, tnorphematisch, semantisch, syntaktisch-situativ)
- Phonetisch-phonologische Motivation
Phonetisch motiviertsind Wörter, die eine direkte Beziehung zwischen dem Lautkomplex und der Bedeutung erkennen lassen. Zu diesem Typ gehören: Lautnachahmungen wie miauen, quaken (vgl. ukr., russ.); gackern - Gans, summen, brummen; Kuckuck; Kindersprachliche Lautäußerungen: Kickeri-ki; Wau-Wau; Die phonetische Motivation beruht auf der klanglichen, aber nicht immer getreuen Nachahmung des Geräusches oder des Klangs, was zur spezifischen Wiedergabe der Schallwörter in verschiedenen Sprachen führt: dt. wau-wau - engl. bow-bow - franz. oua-oua etc.
- Morphematische (morphologische) Motivation'
Morphologische Motivation beruht auf morphologischer Zerlegbarkeit. Bei den morphematisch motiviertenWörtern lässt sich die Bedeutung eines (üblicherweise zusammengesetzten oder abgeleiteten) Wortes aus den Bedeutungen der einzelner Bestandteile erschließen: Haustür. Mit der Zeit verblassen die Motivmerkmale - ein Handtuch ist nicht nur ein Tuch für die Hand und Schulterblatt. anatomischer Teil' ist auf keinen Fall als *,ein Blatt' auf.Schultern' zu betrachten. Bei einigen Wörtern sind die Bezeichnungsmotive nicht mehr erkennbar,,aber sie können etymologisch festgestellt werden. Deswegen spricht man daher auch von etymologischer Motivation: Nachtigall (nacht+i+gallo. singen', also.Nachtsänger') oder Bräutigam (Braut+i+gäm. Mann', also.Mann der Frau'). Diese Merkmale liegen nach Kühn/ Wiktorowicz (1991,51) drei Gruppen der morphologisch motivierten Vokabeln zugrunde:
• Wörter, bei denen die Bedeutung aus den Morphembedeutungen erschließbar ist: Tischdecke;
• Wörter, deren Wortstruktur durchschaubar ist, aber deren Gesamtbedeutung nicht aus den Morphembedeutungen erschlossen werden kann: Handtuch, Dummkopf;
• Wörter, bei denen die Bezeichnungsmotive ohne etymologische Analyse nicht mehr erkennbar sind: heute (ahd. Hiu taga),an diesem Tag'; heurig,in diesem Jahr'.
- Semantische Motivation
Semantische Motivationerscheint erst dann, wenn ein Wort übertragen gebraucht wird, d.h. figurativ in zwei verschiedenen semantischen Sphären realisiert wird: Fuß des Menschen und des Berges; Fuchs als.Raubtier' und als.Schlaukopf. Das Wort ist also durch die eigentliche Bedeutung motiviert, da es eine semantische Beziehung zur Ausgangsbedeutung immer hoch besteht. Dieser Motivation liegen gewöhnlich drei semantische Prozesse zugrunde: Regierung als.Tätigkeit' und.regierendes Gremium' (Metonymie); Esel als,Tier' und.Dummkopf (Metapher); Mann als,ein biologisches Objekt' und.Ehemann' (Hypero-Hyponomie)..
- Situative Motivation
Sprachzeichen können den außersprachlichen Bereich über die zu entstehenden Mitteilungen eine spezifische Situationsprägung erhalten (Bellmann). Das Ampellicht lässt sich nach den gesellschaftlichen Normen spezifisch interpretieren: rot,halt!\ gelb. warte!' und grün,bitte weitergehen!'. Ohne kulturelles Grundwissen ist die Auflösung der anderer parlamentarischen Farbsymbolik kaum möglich, z.B. rot. linksgerichtet1, gelb,Mitte' und grün. ökologisch orientiert'.
Дата добавления: 2015-02-16; просмотров: 167 | Поможем написать вашу работу | Нарушение авторских прав |